Feuerwerke zu Silvester sind sicherlich schön anzusehen, aber für Haustiere und die Umwelt ist die Silvesternacht kein Vergnügen. Im Gegenteil: Viele Haustierhalter blicken mit Sorge auf den Jahreswechsel. Sie wissen, dass ihre Hunde, Katzen und Co in der lauten Silvesternacht verängstigt oder in den nächsten Tagen gar verstört von der Böllerei sein werden.
Feuerwerkskörper versetzen Tiere in Panik
Für Haustiere und Wildtiere bedeutet das laute Krachen an Silvester Angst und Stress pur und kann schwerwiegende Folgen haben. Für Wildtiere kann ein Feuerwerk im Bereich von Waldgebieten rund um die Silvesternacht sogar lebensgefährlich sein. Diese haben ein sehr empfindliches Gehör und nehmen Geräusche noch viel intensiver wahr als Menschen.
Ein gutes Gehör ist für die Tiere überlebenswichtig, werden sie doch so rechtzeitig vor Gefahren gewarnt und können fliehen:
Feuerwerkskörper versetzen die Tiere in Panik. Die dadurch verursachte Flucht kann für frei herumlaufende Tiere mit schweren Verletzungen oder sogar tödlich enden.
Forstdirektor Andreas Januskovecz von den Wiener Forstbetrieben
So wird die Silvesternacht für Haustiere erträglicher
- Eine Rückzugsmöglichkeit ist wichtig: Hunde versuchen oft bei ihrem Besitzer Schutz zu suchen. Manche Hunde verkriechen sich aber auch beispielsweise unter einem Tisch oder dem Bett. Eine eigene „Sicherheitszone“ in Wohnung oder Haus, die dem vierbeinigen Freund vertraut ist und in der er sich ausgiebig mit Kauartikeln und Futterspielzeug beschäftigt, kann sehr beruhigend wirken. Auch viele Katzen möchten sich im letzten Winkel verstecken. Daher sollten ihnen auch alle Unterschlupfmöglichkeiten zur Verfügung stehen, auch in Räumen, zu denen sie sonst keinen Zutritt haben. Hierzu kann das Schlafzimmer gehören, das einen Zufluchtsort im geöffneten Kleiderschrank bietet.
- Fenster zu verdunkeln: Damit können die Lichteffekte vom Silvesterfeuerwerk nicht in Innenräume dringen.
- Beruhigende Musik in angepasster Lautstärke: Dies dämpft zusätzlich die Geräuschkulisse des Feuerwerks und wirkt den Anspannungen des Vierbeiners entgegen.
- Haustiere nicht ins Freie lassen: Hunde uns besonders Freigänger-Katzen sollten an diesem Tag keinesfalls nach draußen gelassen werden. Zu groß ist die Gefahr, dass sie aufgeschreckt vom Lärm in Panik weit weg laufen.
- Normalität schaffen: Gewohnte Geräuschkulisse in der Wohnung oder im Haus zum Beispiel mit Radio oder Fernseher.
- Richtiges Maß an Aufmerksamkeit: Fürchten sich die Haustiere in der Silvesternacht, so ist es das Wichtigste, voll und ganz für sie da zu sein. Übertriebene emotionale Aufmerksamkeit ist aber kontraproduktiv, da das Tier sonst weiß, dass es tatsächlich einen Grund hat, Angst zu haben.
Am besten ist es Haustiere wie Hunde schon lange vor dem Jahreswechsel auf diesen vorzubereiten. So ist es sinnvoll, schon einige Tage vor Silvester den Hund beim Gassigehen nicht von der Leine zu lassen. Denn manche Tiere laufen in Panik weg, wenn sie Böller hören, und sind dann zu verstört, um wieder nach Hause zu finden. Gassigehen am 31. Dezember sollte früh genug erledigt werden, damit man nicht in der lautesten Zeit rund um Mitternacht mit dem Hund hinaus muss.
Das Beste, was man für seine Tiere tun kann, ist, bei ihnen zu Hause zu bleiben oder mit ihnen in eine ruhige Gegend außerhalb der Stadt zu fahren.
Martina Pluda, VIER PFOTEN
Gefahr für Wildtiere zu Silvester
Auch wenn Tiere nicht verunfallen, Stress und Angst zehren an den ohnehin schon knappen Kraft- und Energiereserven der Wildtiere, die vor allem im Winter überlebensnotwendig sind. Aus diesem Grund sollten auf keinen Fall Raketen und Feuerwerkskörper in Waldgebieten, Parkanlagen und anderen Rückzugsräumen von Wildtieren und Vögeln abgefeuert werden.
Auch grüne Ruhezonen in der Stadt, wo insbesondere Singvögel eine Zuflucht finden, sollten von der Silvesterknallerei verschont bleiben. Selbst Tiere, die diese Knallerei scheinbar unbeschadet überstehen, brauchen oft Tage und Wochen bis sie wieder in ihr gewohntes Verhalten zurückfinden Lärmbelästigung & Verletzungsgefahr.
Lärmbelästigung durch Feuerwerke für den Menschen
Auch für den Menschen ist die Lärmbelastung massiv, vor allem bei Kindern und älteren Menschen kann er großen Stress auslösen. Feuerwerkskörper entwickeln mitunter einen Schallpegel von bis zu 170 Dezibel. Zum Vergleich: Das Düsentriebwerk eines Flugzeugs erreicht in einer Entfernung von 25 Metern rund 140 Dezibel. Überdies verletzen sich Jahr für Jahr rund 1.000 Österreicherinnen und Österreicher beim pyrotechnischen Silvesterspaß – teilweise auch schwer. Die häufigsten Verletzungen betreffen dabei Augen, Ohren und Hände.
Verbot von Feuerwerkskörpern
Neben dem dringenden Appell freiwillig auf Silvesterkracher zu verzichten, weisem Behörden zudem ausdrücklich darauf hin, dass die Verwendung von Knallkörpern, Feuerwerksraketen und anderer pyrotechnischer Sätze (ab Kategorie F2) im gesamten Ortsgebiet ausdrücklich verboten ist und auch entsprechend geahndet wird.
Auch Erholungseinrichtungen wie z.B. Tische und Bänke aber auch Mistkübel, werden immer wieder als Startrampe für Raketen verwendet und dadurch beschädigt bzw. zerstört. Die Beschädigung solcher Einrichtungen kann zu empfindlichen Strafen führen. Waldbrandgefahr durch Feuerwerkskörper, mangelhafte Billigprodukte und falsche Bedienung von pyrotechnischen Produkten können dazu führen, dass Feuerwerksraketen schon am Boden explodieren oder als brennende Fackeln vom Himmel fallen. Dabei können am Waldboden und auf Wiesenflächen gefährliche Brände entstehen die große Schäden in der Natur anrichten.