Künftig soll es beim Bundesheer Corona-Spürhunde geben, die Corona-Infizierte Menschen aufspüren können, selbst wenn die Betroffenen keine Symptome zeigen. Derzeit befindet sich ein belgischer Schäferhund des Bundesheeres im Militärhundezentrum in Kaisersteinbruch in der Testphase.
Laut Verteidigungsministerin Klaudia Tanner sei es nichts Neues, dass Bundesheer-Diensthunde verschiedene Stoffe aufspüren können. Neben einem Kampfmittelspürhund hat das Bundesheer ebenfalls Suchtmittel-Spürhunde, die anhand des Geruches Sprengstoffe oder Suchtgifte erkennen können. Ob diese spezielle Ausbildung zu einem fixen Bestandteil im Militärhundezentrum wird, wird sich erst nach der Testphase zeigen.
Die Ausbildung des Testhundes läuft, wie beispielsweise bei Kampfmittel-Spürhunden, spielerisch ab. Mit Hilfe eines Duftröhrchens („Sokks“) in denen Geruchsmoleküle eines Coronavirus enthalten sind, wird der Schäferhund auf den Geruch konditioniert: nach Auffinden des Testobjektes, wird der Militärhund sofort belohnt. Ab nächster Woche startet dann die Testphase der Covid-19-Detektion anhand von Masken. Für die Geruchsmoleküle in den Röhrchen, die für die Ausbildung der Hunde notwendig sind, wurden Partikel aus infizierten Mund-Nasen-Schutz entnommen. Jene Masken, welche mit nächster Woche in den Einsatz kommen werden, stammen von infizierten Personen. Um die Sicherheit des Diensthundes und der Militärhundeführer in jedem Fall gewährleisten zu können, werden daher die Röhrchen sowie die Masken mit Hilfe von UV-Strahlungen behandelt und die noch vorhandenen Viren inaktiviert.
Die Testphase für den Covid-19-Spürhund beim Bundesheer wird mit Ende Juli abgeschlossen. Im Anschluss daran beginnt die Evaluierungsphase. Danach sollen weitere Schritte geprüft werden.
Foto: Bundesheer / Carina KARLOVITS