Gerade war dein Hund noch am Straßenrand und hatte seine Nase tief in einen Grasbüschel versenkt. Im nächsten Moment ist nur mehr ein entferntes Bellen zu hören und dein Hund ist im nahe gelegenen Wald oder hinter dem nächsten Häuserblock verschwunden. Was ist zu tun wenn der Hund entläuft? Hinterherrennen? Schreien, pfeifen, abwarten? Was hilft und warum getragene Socken bei der Suche nach einem entlaufenen Tier eine wichtige Rolle spielen können.
Registriere deinen Hund: So steigerst du die Chance das Tier wieder zu finden
Der erste wichtige Schritt, lange bevor ein Ernstfall eintritt, sollte immer die Registrierung des Hundes sein. Nur so besteht eine sehr große Chance, dass ein Tier wieder mit seinem Menschen zusammengebracht werden kann, wenn es eines Tages entlaufen sollte, da beispielsweise durch den Eintrag in der TASSO-Datenbank eine zweifelsfreie Zuordnung zum Halter möglich ist.
Wenn dein Hund während des Spaziergangs verschwunden ist, möchtest du natürlich sofort tätig werden. Dennoch lautet die wichtigste Regel immer: Ruhe bewahren. Wenn ein Hund vor Schreck entlaufen ist, könnte er wegen des ungewöhnlichen Verhaltens seines Menschen noch mehr Angst bekommen, wenn dieser panisch hinter ihm herrennt. Jagt der Hund stattdessen gerade, würde die Begleitung seines Menschen ihn eher bestärken, statt ihn zu bremsen.
Die erste Maßnahmen
- Da wir Menschen unsere Vierbeiner ohnehin nicht einholen können, am besten genau dort bleiben, wo der Hund entlaufen ist. Oft kehren Hunde nach einiger Zeit zurück.
- Die Zeit des Wartens kann genutzt werden, um telefonisch wichtige Ansprechpartner zu informieren. Das bedeutet konkret den als entlaufen melden sowie der Polizei Bescheid geben. Letzteres sollte jedoch nicht über die Notrufnummer sondern über die Nummer der lokalen Dienststelle geschehen, um den Notruf freizuhalten.
- Auch umliegende Tierheime sowie eventuell der Förster oder Jagdpächter sollten informiert werden.
Wenn der Vierbeiner auf einer vertrauten Spazierrunde entlaufen ist, kann es auch sein, dass er bereits auf dem Weg nach Hause ist. Am besten informieren Tierhalter von unterwegs eine weitere Person, die nachsehen kann, ob der Hund bereits zurückgekehrt ist.
Tipps für die Suche nach deinem Hund
- Wer sich selbst vom Ort des Entlaufens aus auf die Suche nach seinem Hund begibt, sollte sternenförmig die Umgebung absuchen und immer wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren, bevor die nächste Richtung eingeschlagen wird. So kann der Hund später einer eindeutigen Geruchsspur folgen und wird zum Ausgangspunkt zurückgeführt. Das funktioniert nicht zuverlässig, wenn der Mensch vorher kreuz und quer umherläuft und überall seinen Duft hinterlässt.
- Da Hunde dem Geruch ihrer Menschen einfach folgen können, sollten unbedingt Autobahnen, Bahntrassen und andere gefährliche Orte bei der Suche gemieden werden, da sonst das Risiko besteht, dass der Hund die Spur aufnimmt, ihr folgt und in Gefahr gerät.
- Wenn die Suche vor Ort schließlich vorerst aufgegeben werden muss und der Tierhalter den Ort des Entlaufens verlässt, sollte er ein Kleidungsstück zurückzulassen. Falls der Vierbeiner doch noch zurückkehrt, wird ihn der vertraute Geruch in der Nähe halten.
- Heike Wempen-Dany von TASSO rät Tierhaltern dazu eine Socke zurückzulassen: Das mag etwas albern klingen, aber da Socken so nahe am Körper getragen werden, nehmen sie den Geruch des Menschen sehr gut an.
Hund ruhig anlocken wenn er gesehen wird
Wenn das gesuchte Tier schließlich gesichtet wird, ist ebenfalls wieder Ruhe gefragt. Der Vierbeiner befindet sich in einer absoluten Ausnahmesituation und wird vermutlich nicht so reagieren wie sonst. Lautes Schreien oder Weinen könnte ihn wieder wegtreiben. Besser ist es sich betont ruhig zu verhalten, sich hinzuknien, dem Hund die Seite hinzuwenden und ihn ganz ruhig und vorsichtig anzulocken.
Natürlich passen diese Tipps nicht für jede Situation und zahlreiche weitere Kniffe können Erfolg versprechend sein. Viele dieser Ratschläge sind laut der Tierschutzorgansation jedoch bereits häufig hilfreich gewesen.